Pilgern ist eine spirituelle Übung, die es in jeder großen Religion gibt. Es geht dabei in einer klassischen Definition um den Weg zu einem heiligen Ort – was in den Religionen ein heiliger Ort ist, wird jeweils unterschiedlich gesehen. In den christlichen Traditionen erhoffte man sich an Gräbern von Heiligen Anteil am Heil zu erlangen.

Im modernen christlichen Pilgern hat sich neben dem eher katholisch geprägten Wallfahren die Form des individuelleren Pilgerns entwickelt. Das populärste Beispiel dafür sind die Jakobswege, die quer durch ganz Europa allesamt zum Grab des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela führen.

Menschen, die sich heute zum Pilgern aufmachen, spüren oft eine Sehnsucht, die sie in Bewegung bringt. Manche sind in Übergängen, haben Krisen zu bewältigen oder wollen ihr Leben sortieren. Einige suchen nach Gott, andere nach sich selbst. In der Gemeinschaft der Pilgernden finden sie oft beides. Die Komponenten Natur, Bewegung, Zeit und das Aufgehoben-Sein in einer alten Tradition tun ihr Übriges, um das Pilgern für viele zu einem lebensverändernden Geschehen zu machen.

Als evangelische Kirche wollen wir am Wegesrand gastfreundlich sein – was noch nicht immer, aber doch immer häufiger gelingt. Wir wollen Pilgernden Möglichkeiten des Austauschs bieten, sie beraten, mit ihnen auf dem Weg sein. Deshalb bilden wir auch Pilgerbegleiter:innen aus, die ein- oder mehrtägige Pilgerangebote zu verschiedenen Lebensthemen anbieten. Wir gehen mit auf den Weg – unser Leitbild ist dabei die biblische Geschichte der Emmausjünger: Menschen machen sich nach einer Katastrophe auf, es entstehen neue Gemeinschaften, gemeinsam versucht man, das Geschehen zu deuten und man wird sich, so die Hoffnung, gegenseitig zum Christus.

Wenn Du Lust hast, es einfach einmal auszuprobieren: Buen Camino – Behütete Wege!