Kirchenraum

Die Architektur der Kirche spiegelt das Evangelium wider; sie lädt uns ein, still zu werden und die Weite Gottes zu erlebe

Ich trete über die Schwelle und bin in einer anderen Welt, in einer oft fremden Welt. So fühlt es sich an. Schon bei den ersten Schritten in einem Kirchenraum: Es ist kühl, es riecht anders, das Licht ist gedämmt, die Alltagsgeräusche sind zurückgetreten. Kirchenräume lassen sich sinnlich erfahren. Die jeweilige Architektur, die Ausstattung, die Temperatur im Raum, die Sichtachsen, Lichtführung, Höhe und Weite: alles wirkt. Nicht selten fremd. Bilder, Skulpturen, Ornamente, Symbole. Sie verweisen auf eine „Anderswelt“. Ob alte oder moderne Räume: alles erzählt von dem Versuch, das göttliche Geheimnis auszudrücken. Es in Kunst, in Farbe und Formen, in Materialien, in Worten, in Zeichen und Symbolen zu fassen. Jeweils in seiner Zeit.

So ist der heilige Raum der fremde Raum. Und nur darin kann ich mich erkennen, sagt Fulbert Steffensky. Er wiederholt mich nicht. Er ruft mir zu „Halt! Unterbrich dich! Befreie dich von deinen Wiederholungen.“ Kirchen heilen, insofern sie nicht sind, wie wir selber.

Gleichzeitig sind Kirchen Herzräume für Dorf und Stadt. Sie geben dem Ort ein Gesicht und den Menschen Identität. Hier, in „ihrer“ Kirche, verknüpfen sich die Lebensfäden seit Generationen. Tauffeste, Hochzeiten, Konfirmationen, Beerdigungen. Wichtige Lebensübergänge sind hier geborgen im Zuspruch von Segen und Ermutigung. Und hier haben die selten gewordenen Worte – Barmherzigkeit, Vergebung, Nächstenliebe und Gnade – ihren Platz. Hier berühren sich Himmel und Erde, verbinden sich Zeit und Ewigkeit. Menschen sehnen sich heute mehr denn je nach dieser Berührung. So sind „Offene Kirchen“ ein großes Geschenk für unsere ruhelose Gesellschaft und wie Oasen mitten in der Stadt. Hier kann ich mich beruhigen, mich sammeln, mich wieder finden. Hier kann ich mit mir und Gott neu in Berührung kommen. Beten. Eine Kerze anzünden. Schweigen. Viele spüren: Hier ist ein Kraftort. Ein durchsungener und durchbeteter Raum. Hier werde ich von der  Kraft der Lieder und Gebete derer,  die hier Gottesdienst feierten und feiern, getragen. Kirchenräume sind die Festkleider für den Gottesdienst. Für ihn sind sie gebaut. Als Ort für die feiernde Gemeinde. Zur Freude und Ehre Gottes.

 

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Andrea Felsenstein-Roßberg

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