Aufgewachsen ohne inneren Kontakt zur Religion, fand Delbrêl mit 20 Jahren nach einer Lebenskrise zum Glauben. Sie machte eine Gotteserfahrung, die ihr weiteres Leben auf den Kopf stellte. Sie brach ihr Kunst- und Philosophiestudium in Paris ab und gründete mit zwei anderen Frauen in Ivry, einem sozialen Brennpunkt am Rand von Paris, eine christliche Equipe. Als Sozialarbeiterin setze sie sich für die Nöte der Menschen ein. Von Jesus inspiriert wollte sie ihren Glauben mitten unter den Menschen leben und im gewöhnlichen Alltag Gott suchen. „Wir Leute von der Straße glauben aus aller Kraft, dass diese Straße, diese Welt, auf die Gott uns gesetzt hat, für uns der Ort unserer Heiligkeit ist“, schreibt sie. Delbrêl zeigt, wie man in einer säkulareren Welt seinen spirituellen Weg gehen und Gottes- und Nächstenliebe miteinander verbinden kann.