In meiner Zeit als Vikar und z.A.-Pfarrer habe ich mich sehr herausgefordert gefühlt von der Vielzahl an Anforderungen und Erwartungen seitens Kollegen, Gemeindegliedern - und mir selbst. Wie kann ich in kürzester Zeit Predigten, Schulstunden, Andachten halten oder Gespräche führen, die einen echten Gehalt haben und nicht nur "aus den Fingern gesaugt" sind? Diese Frage nach einer inneren Quelle, aus der ich schöpfen kann, hat mich in meinen 35 Jahren Gemeindedienst und -leitung nicht losgelassen. Gerade in den ersten Berufsjahren habe ich Menschen gesucht, die mir helfen, diese geistliche Quelle zu erschließen und offen zu halten - und habe sie damals nur außerhalb der ELKB gefunden. Gerne möchte ich jetzt das anbieten, was ich damals vermisst habe.
Man kann als Begleiter ja viele gute Ratschläge geben und hat immer so etwas wie ein "persönliches Instrumentarium" an Maßnahmen und geistlichen Übungen, die einem selber geholfen haben.
Aber damit kommt man nicht sehr weit.
Ich habe in den Gesprächen das Ziel, Gott als "Drittem im Bunde" Raum zu geben, der sowohl dem Begleiter als auch dem/der Begleiteten Impulse geben kann, die wirklich weiterführen (Trialogische Struktur nach K. Schaupp).
Ich glaube, dass dadurch ein Gespräch "auf Augenhöhe" möglich wird.
Tägliche Zeit der Stille, Worship/Lobpreisabende, "freie" Gottesdienste, Schweigeexerzitien, hörendes Gebet. Die Gemeinschaft zwischen Pfarrkolleginnen und -kollegen aus sehr unterschiedlichen geistlichen Hintergründen im Kurs "Einführung in die geistliche Begleitung" hat mich sehr berührt und gezeigt, dass es über die verschiedenen "Richtungen" hinweg ein gemeinsames geistliches Anliegen in unserer Kirche gibt.
Ich finde mich in dem offenbarungstheologischen Ansatz der dialektischen Theologie (K. Barth, E. Brunner) wieder, habe ein wohl überdurchschnittliches Zutrauen in die historische Zuverlässigkeit der biblischen Überlieferungen, stehe aber grundsätzlich zu einer historisch-wissenschaftlichen Exegese. Ursprünglich in einer charismatischen Spiritualität beheimatet, sehe ich in vielen (Streit-)fragen auch den Wahrheitsgehalt anderer Sichtweisen und habe in den Gemeinden, die ich geleitet habe, immer als "Brückenbauer" zwischen Richtungen und Frömmigkeitsstilen gewirkt.
Kurs "Einführung in die Geistliche Begleitung" mit Dr. Klemens Schaupp und Hildegard Tillmanns-Schaupp 2007/08
Langzeitweiterbildung "Einladend Predigen" mit Prof. Michael Herbst 2016-18
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