Martina Rogler

München
Pfarrerin (im Ruhestand seit Beginn 2023)
Warum stelle ich mich für das Geistliche Mentorat zur Verfügung?

In meinem eigenem Vikariat bin ich spirituell fast verhungert. Alles konzentrierte sich auf die Arbeit, und das Erlernen von Skills, wir VikarInnen standen ständig auf dem Prüfstand. Die Seele bekam kein Futter. Wie habe ich mich nach geistlicher Gemeinschaft gesehnt und danach, mal über meinen Glauben reden zu können, aufgefangen zu werden und gemeinsam aus der Quelle zu schöpfen. Darum will ich Vikarinnen /Vikaren einen geschützten Raum und Zeit anbieten, in dem Zweifel und Sehnsucht, Schmerz und gut gehütete Fragen zur Sprache kommen dürfen, jenseits jeder Beurteilung , jenseits jeden Leistungsdrucks. Ich will gemeinsam auf die Suche gehen nach geistlicher Gemeinschaft, Frömmigkeitspraxis und einem Erfahrungsraum, in dem die Seele satt werden kann. Ich habe 33 Jahre in der Hochschulseelsorge gearbeitet, habe unzählige Gespräch mit jungen Leuten geführt und einige Erfahrung, wie junge Menschen "ticken"- das kann ich zur Verfügung stellen.

Mit welcher Haltung gehe ich in die Gespräche?

Zunächst lasse ich mich vom Heiligen Geist leiten und mir von ihm die Richtung zeigen.
Ich versuche, die Sehnsucht meines Gegenübers aufzuspüren und zu erfahren, was er/sie gerade braucht, was belastet, was zur Sprache kommen will.
Ich versuche, zu erspüren, wo mein Gegenüber nach Anerkennung und Wertschätzung sucht und versuche grundsätzlich, zu ermutigen und zu stärken.
Ich bin offen und neugierig. Jeder Glaubensweg ist anders und hat seine Begründung in den Wegen, die Gott Menschen führt. Es steht mir nicht zu, irgend etwas zu beurteilen.
Ich will so mutig sein, aufmerksam zu machen, wenn sich jemand nach meinem Eindruck "verrennt" und sich selbst und anderen schadet.

Welche Erfahrungsräume sind für meine Frömmigkeit bzw. meine Spiritualität von Bedeutung?

In den unterschiedlichen Lebensphasen habe ich viele Formen der Frömmigkeitspraxis ausprobiert. Die eigene Frömmigkeitspraxis verändert sich, so, wie ich mich verändere. Während früher für mich Spiritualität nur im (politischen) Engagement zu finden war, suche ich die Nähe Gottes jetzt eher in der Stille, im Gebet. Frömmigkeit hat viele Gesichter.

Grundsätzlich habe ich versucht, zu spüren, wo meine Sehnsucht mich hinführt - ausgehend von dem Wort "Alles beginnt mit der Sehnsucht", das Nelly Sachs geprägt hat. Bedeutsam auch ein Wort von Franz von Sales, "Mein Herz in die Gegenwart Gottes zurückbringen, nachdem es immer wieder fortlief". Genau das versuche ich, mit anderen und für mich selbst.

Tief berührt hat mich immer die Frömmigkeit in Klöstern, die gregorianischen Gesänge, die Treue der Gebetszeiten, das Leben mit den Psalmen, das Verharren im Gebet.
Auch Musik, seien es alte Choräle, die Klänge von Pärt und Bach oder modern-experimentelle Lieder, sind für mich ein Erfahrungsraum, aus dem ich schöpfe.

Aspekte meines theologischen Profils

Gut lutheranisch mit großer internationaler und ökumenischer Weite und Offenheit.
33 Jahre Studierendenseelsorgerin und Hochschulpfarrerin, 5 Jahre davon an der Universität Bayreuth, 28 Jahre an der LMU München
Ich kenne auch die Freuden und Abgründe des ganz normalen Gemeindedienstes auf dem Dorf und in der Großstadt.
In der ESG habe ich viel Erfahrung gesammelt, wie eng Engagement und Frömmigkeit verwoben sind. Die Welt ins Gebet nehmen - gemeinsam mit den ESG-Studierenden.
12 Jahre Anleiterin für Exerzitien im Alltag
Seit 14 Jahren Geistliche Begleiterin
Jedes Jahr Aufenthalte in Klöstern
Tiefe Liebe zur Ignatianischen Spiritualität und zum Herzensgebet
Schweigeexerzitien

Zusätzliche Aus-/Fortbildungen

Klinische Seelsorgeausbildung
Ausbildung zur Gemeindeberaterin an der Gemeindeakademie Rummelsberg
Psychodrama-Zusatzausbildung
Grundkurs Bibliolog
Grundkurs Geistliche Begleitung durch die Communität Christusbruderschaft Selbitz
Fortbildung "Exerzitien im Alltag" bei der Communität Christusbruderschaft Selbitz

Kontakt
+491729613112